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2010-04-06 17:18:25 ** Deutschland, Hamburg, St. Nikolai ** Mit 147,3 Metern Höhe ist der Turm der Nikolaikirche Hamburgs höchster Kirchturm. Der rusgeschwärzte Turm lenkt den Blick auf eine mehrmals zerstörte Kirche, die heute als Ruine ein Mahnmal gegen Krieg und Verfolgung ist. Im 12. Jahrhundert erbaut wurde die Nikolaikirche bereits zum großen Hamburger Brand 1842 zerstört und 1845-74 nach Plänen des Londoner Architekten George Gilbert Scott im neogotischen Stil wieder aufgebaut.

Bei den Bombenangriffen im Juli 1943 wurde die Kirche erneut schwer getroffen - nur der Turm, der Chorraum und Teile des Kirchenschiffs blieben erhalten. Nach Kriegsende wurde nicht ernsthaft an eine Restaurierung gedacht. In der Nachkriegszeit ließen sowohl die städtebaulichen Planungen für die Ost-West-Straße als auch die Abnahme der Bevölkerungszahlen in der Kirchengemeinde einen Wiederaufbau der weitgehend zerstörten Kirche nicht sinnvoll erscheinen. Mitte der 1950er Jahre erfolgte der Bau einer neuen Kirche St. Nikolai in Harvesterhude am Klosterstern. Die Reste der alten Nikolaikirche wurden 1960 unter Denkamlschutz gestellt.

Nach der Idee des Hamburger Bischoffs Hans-Otto Wölber wurde die Ruine zum Mahnmal erhoben. Der Ausbau vollzog sich in mehreren Etappen. So wurde 1973/74 das von Oskar Kokoschka (1886-1980) entworfene Mosaik 'Ecce Homines' in schwarzweißer Ausführung in der Turmhalle von Alt-St. Nikolai und die farbige Fassung des gleichen Mosaiks im Altarraum von Neu-St. Nikolai am Klosterstern eingeführt. 1977 erfolgte die Eröffnung als Gedächtnisstätte und die Anbringung einer Gedenktafel für die Hamburger Bombenopfer. Einen weiteren Ausbau ermöglichte der Förderkreis 'Rettet die Nikolaikirche' nach seiner Gründung im Jahr 1987. Die Freie und Hansestadt Hamburg und der von vielen Spendern unterstützte Förderkreis wandten in den Folgejahren beträchtliche finanzielle Mittel für den Erhalt der baulichen Substanz auf. Außerdem eröffnete der Förderkreis ein Dokumentationszentrum in der Krypta, das mit zahlreichen Fotos und Exponaten über die Geschichte von St. Nikolai und die Bombadierungen von Hamburg, Warschau und Coventry im Zweiten Weltkrieg informiert. Ein Medienangebot und Buchshop sind ebenfalls vorhanden.

Bei den Bombenangriffen auf Hamburg orientierten sich die allierten Piloten an dem höchsten Kirchturm der Stadt. Auch bei der 'Operation Gomorrha' im Juli 1943 war der 147,3 Meter hohe Nikolaikirchturm der Zielpunkt fuer die Bomberflotten.

Alle auf der Aussichtsplattform abgebildeten Fotos wurden kurz nach den Angriffen aus der ausgebrannten Ruine des Turms von Willi Beutler aufgenommen, der als Berufsfotograf für die offizielle Kriegspropaganda tätig war. Die Fotoabzüge wurden vom Bildarchiv des Denkmalschutzamtes aus den Beständen der ehemaligen Landesbildstelle zur Verfügung gestellt. Texte: Dr. Detlef Garbe / Förderkreis 'Rettet die Nikolaikirche' e.V.; Gestaltung: Tanja Souissi / Gerhard Hirschfeld.

Album: Deutschland 2010
Bild: 728 / 3108
Datum: 2010-04-06 17:18:25
Bezeichner: Deutschland, Hamburg, St. Nikolai

Mit 147,3 Metern Höhe ist der Turm der Nikolaikirche Hamburgs höchster Kirchturm. Der rusgeschwärzte Turm lenkt den Blick auf eine mehrmals zerstörte Kirche, die heute als Ruine ein Mahnmal gegen Krieg und Verfolgung ist. Im 12. Jahrhundert erbaut wurde die Nikolaikirche bereits zum großen Hamburger Brand 1842 zerstört und 1845-74 nach Plänen des Londoner Architekten George Gilbert Scott im neogotischen Stil wieder aufgebaut.

Bei den Bombenangriffen im Juli 1943 wurde die Kirche erneut schwer getroffen - nur der Turm, der Chorraum und Teile des Kirchenschiffs blieben erhalten. Nach Kriegsende wurde nicht ernsthaft an eine Restaurierung gedacht. In der Nachkriegszeit ließen sowohl die städtebaulichen Planungen für die Ost-West-Straße als auch die Abnahme der Bevölkerungszahlen in der Kirchengemeinde einen Wiederaufbau der weitgehend zerstörten Kirche nicht sinnvoll erscheinen. Mitte der 1950er Jahre erfolgte der Bau einer neuen Kirche St. Nikolai in Harvesterhude am Klosterstern. Die Reste der alten Nikolaikirche wurden 1960 unter Denkamlschutz gestellt.

Nach der Idee des Hamburger Bischoffs Hans-Otto Wölber wurde die Ruine zum Mahnmal erhoben. Der Ausbau vollzog sich in mehreren Etappen. So wurde 1973/74 das von Oskar Kokoschka (1886-1980) entworfene Mosaik "Ecce Homines" in schwarzweißer Ausführung in der Turmhalle von Alt-St. Nikolai und die farbige Fassung des gleichen Mosaiks im Altarraum von Neu-St. Nikolai am Klosterstern eingeführt. 1977 erfolgte die Eröffnung als Gedächtnisstätte und die Anbringung einer Gedenktafel für die Hamburger Bombenopfer. Einen weiteren Ausbau ermöglichte der Förderkreis "Rettet die Nikolaikirche" nach seiner Gründung im Jahr 1987. Die Freie und Hansestadt Hamburg und der von vielen Spendern unterstützte Förderkreis wandten in den Folgejahren beträchtliche finanzielle Mittel für den Erhalt der baulichen Substanz auf. Außerdem eröffnete der Förderkreis ein Dokumentationszentrum in der Krypta, das mit zahlreichen Fotos und Exponaten über die Geschichte von St. Nikolai und die Bombadierungen von Hamburg, Warschau und Coventry im Zweiten Weltkrieg informiert. Ein Medienangebot und Buchshop sind ebenfalls vorhanden.

Bei den Bombenangriffen auf Hamburg orientierten sich die allierten Piloten an dem höchsten Kirchturm der Stadt. Auch bei der "Operation Gomorrha" im Juli 1943 war der 147,3 Meter hohe Nikolaikirchturm der Zielpunkt fuer die Bomberflotten.

Alle auf der Aussichtsplattform abgebildeten Fotos wurden kurz nach den Angriffen aus der ausgebrannten Ruine des Turms von Willi Beutler aufgenommen, der als Berufsfotograf für die offizielle Kriegspropaganda tätig war. Die Fotoabzüge wurden vom Bildarchiv des Denkmalschutzamtes aus den Beständen der ehemaligen Landesbildstelle zur Verfügung gestellt. Texte: Dr. Detlef Garbe / Förderkreis "Rettet die Nikolaikirche" e.V.; Gestaltung: Tanja Souissi / Gerhard Hirschfeld.

Belichtungszeit: 1/125
Blende: f/5.6
Empfindlichkeit: 100 ISO
Brennweite: 27 mm
Marke: Canon
Modell: Canon EOS 40D

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